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AutorenbildJulia Hesse

5 häufige Entscheidungsfallen für Hochsensible + Tipps

Aktualisiert: 5. Dez. 2023

Gehörst du auch zu den Menschen, die Entscheidungen ewig vor sich herschieben? Die alle möglichen Pros und Cons abwägen, andere um Rat fragen und sich nur ungern festlegen?

Angefangen von der Speisekarte im Restaurant über die Wahl des nächsten Reiseziels bis hin zur Berufswahl – Entscheidungen treffen zu müssen ist eine Qual für dich?


Dann ist dieser Beitrag genau das Richtige für dich!


Selbstverständlich ist es gut, vor allem bei großen und lebensverändernden Entscheidungen wie „ein Kind bekommen“, "in ein anderes Land ziehen" oder „ein Haus oder eine Wohnung kaufen“ ausführlich darüber nachzudenken, alle möglichen Aspekte zu beleuchten und NICHT voreilig zu handeln. Hochsensible Menschen tendieren allerdings dazu, auch bei kleineren Entscheidungen mit weitaus weniger Tragweite dasselbe Verhalten an den Tag zu legen.


Nicht selten blockieren und lähmen sie sich dadurch selbst und stecken mitunter in unangenehmen Gedankenschleifen fest.


Aber warum fällt es vielen hochsensiblen Menschen überhaupt so schwer, Entscheidungen zu treffen?


Ich habe dir heute 5 häufige Gründe für Entscheidungsschwierigkeiten bei Hochsensibilität mitgebracht und verrate dir natürlich auch jeweils meine besten Tipps, wie du schneller aus dem Entscheidungsdilemma aussteigen kannst.


1. Die Information-Overflow-Falle


Da sich hochsensible Menschen vor Entscheidungen sehr gründlich informieren und möglichst ALLE Aspekte beleuchten wollen, sammeln sie oft sehr lange und viele Infos ein. Die Idee dahinter ist natürlich, ja keinen wesentlichen Aspekt zu übersehen und basierend darauf eine informierte „perfekte“ Entscheidung treffen zu können.


Das Problem dabei: Je länger du dich mit einer Entscheidung beschäftigst, desto größer ist das Konvolut aus Infos, Aspekten, Optionen, Gedanken, Meinungen und Gefühlen, die dann auch sortiert und verarbeitet werden müssen - und das dauert halt. Hier ist mitunter auch Geduld angesagt (auch nicht meine Stärke ;-)).


Oft verschlimmert sich dieser Zustand noch, indem nicht nur „Hard Facts“ gesammelt werden, sondern auch andere Menschen um Rat oder Meinung gefragt werden. Dadurch haben HSP dann zusätzlich auch noch deren Glaubenssätze und Emotionen mit an Bord.


Tipp: Hier gilt es einerseits zu lernen, STOPP zu sich selbst zu sagen und genau zu spüren, wann die eigene Grenze erreicht ist und genug Recherche betrieben wurde und sich andererseits ausreichend Zeit für Entscheidungen zu nehmen, sodass sich das Gesammelte gut setzen und die Gefühle einpendeln können.


"Klarheit entsteht bei Hochsensiblen nicht im Kopf, sondern im Körper."

2. Die Perfektionismus-Falle


Der Drang, immer mehr Infos zu sammeln, bevor man eine Entscheidung treffen kann, wird oft noch zusätzlich durch den Perfektionsanspruch befeuert. „Ja nichts übersehen“ lautet die Devise! HSP wollen am liebsten 100-prozentige Sicherheit, dass sie IMMER die ‚perfekte‘ Entscheidung treffen. Dieser unrealistischen Anspruch ist selbstredend mit einem enormen Druck verbunden und lähmt daher oftmals die Entschlussfähigkeit von Hochsensiblen.


Tipp: Es gibt KEINE objektiv „richtigen“ oder gar „perfekten“ Entscheidungen! Entscheidungen stellen sich oft erst rückblickend als "falsch" heraus, da wir deren Fortgang kennen. Manches muss man also auch einfach ausprobieren, um Gewissheit haben zu können. Der springende Punkt ist daher vielmehr, wie gnädig du mit dir selbst bist, sollte sich eine deiner Entscheidungen hinterher als nicht so klug herausstellen.


3. Die People-Pleasing-Falle


Hochsensible spüren oft sehr genau, was andere von ihnen erwarten oder sich wünschen.

Und weil sie andere nicht enttäuschen wollen, beziehen sie deren (oft auch unausgesprochene) Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen (teils auch unbewusst) in ihre Entscheidungsprozesse mit ein.


Das Problem dabei: Die Grenzen verschwimmen, sodass dann bei Entscheidungen oft sehr viele Stimmen mitreden, die die eigene übertönen.


Daher ist es für dich als HSP essenziell, dir zuerst über deinen eigenen Standpunkt klar zu werden, ehe du in Kontakt mit anderen gehst.


Tipps: Übe dich in Abgrenzung und Rückzug, um deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse wieder spüren sowie insgesamt besser bei dir bleiben zu können. Löse dich zudem von dem Wunsch, es allen recht machen zu müssen. Andere müssen deine Entscheidungen weder verstehen noch gut finden. Es sind ja auch deine.


4. Die Overstimulation-Falle (überreiztes Nervensystem)


Wenn Hochsensible überreizt sind (was ja relativ leicht passiert), können sie ihre Intuition nicht mehr gut spüren. Gerade diese ist aber für ihre Entscheidungen essenziell, da Hochsensible meist Bauch- bzw. Herzentscheider:innen sind. Das heißt, sobald sie Zugang zu ihrer Intuition haben, können sie viel rascher Entscheidungen treffen.


Wenn du hingegen als HSP versuchst, mit dem Kopf, durch Pro- und Kontra-Listen und Gedankenwälzen eine Entscheidung zu erzwingen, verkopfst du dich nur noch mehr und das Gedankenkreisen wird schlimmer ohne jedoch zu Klarheit zu führen.


Tipp: Achte daher darauf, dich regelmäßig gut zu erden, um wieder ins Spüren zu kommen (z.B. durch Natur, Meditation oder Kreativität). Dann kann sich auch rascher wieder Klarheit einstellen.


5. Die „Alles oder Nichts“-Falle


Hochsensible Menschen sind äußerst gewissenhaft und genau. Was sie anpacken, erledigen sie mit größter Sorgfalt. Sie mögen keine halbe Sachen und sind sehr zuverlässige Menschen.


Leider sind es genau diese positiven Eigenschaften, die ihnen bei Entscheidungen oft im Weg stehen. Hochsensible unterliegen oft dem fatalem Irrtum, dass sie einmal zugesagte Treffen unbedingt einhalten oder einmal angefangene Projekte zwingend zu Ende bringen müssen.


Entscheidungsschwierigkeiten entstehen bei ihnen daher oft genau dann, wenn sie in diesem Schwarz-Weiß-Denken gefangen sind, also im Entweder-Oder-Modus. Manchmal braucht es allerdings „kreativere“ Lösungen, damit HSP sich wohl fühlen.


"Wenn sich weder Option A noch Option B gut anfühlen, dann lautet die Lösung vielleicht C oder D."

Tipp: Erlaube dir, Dinge auszuprobieren und wieder abzubrechen, wenn sie dir nicht (mehr) gefallen oder gut tun (z.B. früher von Veranstaltungen nach Hause zu gehen). Erlaube dir, flexibel zu bleiben. Du darfst deine Meinung jederzeit ändern und dich umentscheiden und musst NICHT vorab bereits alles wissen und schon gar nicht auf Biegen und Brechen durchziehen.


Ich hoffe, dir mit diesem Beitrag etwas geholfen zu haben und freue mich über dein Feedback!


Von Herzen alles Liebe

deine Julia (Hesse)


Du möchtest gerne tiefer gehen? Dann schau ich dir gerne meine regelmäßigen HSP-Workshops - unter anderem zu den Themen Reizüberflutung, Abgrenzung, Energieräuber, People Pleasing und vielem mehr, an.


Nähere Infos und Anmeldng findest du auch auf meiner Website:




Du möchtest lieber 1:1 begleitet werden? Selbstverständlich ist auch das gerne möglich!


Ich freue mich, wenn ich dich ein Stück auf deinem Weg begleiten darf!


Von Herzen alles Liebe

Julia (Hesse)

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