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AutorenbildJulia Hesse

Hochsensibilität und Partnerschaft: 6 Geheimnisse für eine erfüllte Beziehung als HSP

Viele Hochsensible erleben Beziehungen oftmals als sehr einengend. Das liegt häufig daran, dass sie viel zu viel Verantwortung für den anderen, dessen Gefühle und Wohlergehen übernehmen und zu wenig gesunde Grenzen setzen (können).

 

Für eine erfüllte Partnerschaft ist jedoch beides essenziell, also dass jeder die Verantwortung für sich selbst, die eigenen Bedürfnisse und die eigenen Gefühle übernimmt und die eigenen Grenzen auch kommunizieren kann. Dies entlastet beide und ermöglicht so eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe.

 

Ich bin nun seit fast 9 Jahren mit meinem Mann zusammen und kenne diese Themen somit nicht nur aus meiner Coaching-Praxis, sondern auch aus eigener Erfahrung. Daher habe ich dir in diesem Beitrag 6 wertvolle Tipps für eine erfüllte Partnerschaft als HSP zusammengestellt.


Hochsensibilität und Partnerschaft: 6 Geheimnisse für eine erfüllte Beziehung als HSP

 

Tipp #1: Offene und klare Kommunikation


Mein Partner muss meine Gedanken nicht lesen können. Er muss mir auch nicht jeden Wunsch von den Lippen ablesen können, weil ich zum Glück zwei Stimmbänder und einen Mund zum Reden habe. Das war wohl eine der essenziellsten Erkenntnisse: dass ich sagen kann und darf – ja, sogar muss (!), wenn mich etwas stört, wenn ich etwas anderes haben möchte, was ich mir wünsche, erwarte, was ich mag und was nicht (auch beim Thema Sex). Denn nur dann hat mein Gegenüber überhaupt die Chance, auf meine Bedürfnisse und Wünsche einzugehen. Ich muss nicht passiv auf „Zufallstreffer“ hoffen und warten, sondern kann mittels Kommunikation meine Beziehung aktiv mitgestalten.

 

Es ist natürlich eine sehr romantische Vorstellung, dass man sich, wenn man sich lange und gut genug kennt, auch ohne Worte versteht – und ja, natürlich kann ich meinen Partner (vor allem als HSP) sehr gut „lesen“, ABER: Intuition ersetzt Kommunikation nicht.

Wenn ich ein Gefühl habe, dann überprüfe ich es meistens verbal, indem ich nachfrage.

Vor allem aber kann ich von meinem Partner umgekehrt nicht erwarten, dass er feine Nuancen und Signale genauso gut wahrnehmen kann wie ich – vor allem dann nicht, wenn er nicht hochsensibel ist. ;-)

 

Tipp #2: Konflikte als Wachstumschance sehen


Hochsensible scheuen Konflikte ja bekanntlich wie der Teufel das Weihwasser. Das Problem dabei: Konflikte (ich nenne sie meist lieber Reibungen – das klingt weniger „bedrohlich“ :-) ) können allerdings auch eine Chance sein, gemeinsam zu wachsen, neue Wege einzuschlagen, kreative Lösungen zu entwickeln oder den Weg für künftige ähnliche Situationen zu ebnen. Wichtig dabei ist natürlich, den anderen nicht als Feind zu betrachten, sondern als Partner, mit dem du gemeinsam an einer Lösung interessiert bist.

 

Konflikte müssen somit keineswegs automatisch das Ende einer Beziehung bedeuten oder zwingend „eskalieren“ - ganz im Gegenteil. Konflikte können das Sprungbrett aufs nächste Level in einer Partnerschaft sein.

 

Natürlich sollte die Beziehung größtenteils harmonisch sein, aber wenn Harmonie „erzwungen“ wird, indem einer einfach immer nachgibt (Stichwort People Pleasing), kann wohl kaum von „echter“ Harmonie gesprochen werden. ;-)


„Liebe ist, alles heilen zu wollen, was zwischen dir und mir steht.“

 

Tipp #3: Beide sind zu gleichen Teilen für das Gelingen der Beziehung verantwortlich


Leider erlebe ich es immer wieder, dass sich Hochsensible alleine für das Gelingen einer Beziehung verantwortlich fühlen und geben, geben, geben. Sie bemühen sich meist immens, suchen den Fehler immer sofort bei sich, kommen sogar oft alleine ins Coaching, um an sich zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln, „besser“ zu werden etc.

 

Doch die Wahrheit lautet: Für das Funktionieren einer Beziehung gehören immer (mindestens) zwei und es sind auch ALLE BETEILIGTEN ZU GLEICHEN TEILEN für das Gelingen der Beziehung verantwortlich. Das bedeutet, jeder muss seinen Beitrag leisten. Es reicht nicht aus, wenn nur EINER (meist eben der hochsensible Part) sich bemüht, dem anderen entgegenkommt, verständnisvoll ist, an sich arbeitet etc.

 

Und wie kannst du nun den anderen in seine Verantwortungsrolle bringen?

„Ganz einfach“: Indem du einen Teil der Verantwortung loslässt. Indem du dich z.B. mal zurücklehnst. Indem du mal NICHTS machst, sondern der andere am Zug ist.

(Ja, ich weiß, das ist ungewohnt, aber Übungssache ;-)).

 

Tipp #4: Nicht alle Bedürfnisse müssen bzw. können innerhalb der Partnerschaft erfüllt werden


Egal, wie gut man sich versteht oder wie ähnlich man einander ist: Es können und vor allem müssen NICHT alle Bedürfnisse innerhalb der Partnerschaft erfüllt werden, um eine erfüllte Partnerschaft zu führen.


Was meine ich damit?


Wir sind nunmal eigenständige Wesen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und es ist ganz normal, dass wir beispielsweise Hobbys haben, die unser Partner nicht mit uns teilt.


Natürlich sollten die wichtigsten Bedürfnisse innerhalb der Partnerschaft erfüllt werden, aber es ist völlig in Ordnung, nicht alles miteinander zu teilen. Das wäre ja auch eine wahnsinnig große Last für nur eine Person. Stell dir das mal umgekehrt vor: Du müsstest alles für eine Person sein! Darum haben wir ja idealerweise auch mehrere (Herzens-)Menschen in unserem Leben. ;-)


Ich habe beispielsweise gewisse Hobbys ausgelagert und mir beispielsweise andere Menschen gesucht oder unternehme Dinge auch einfach alleine (in meinem Fall z.B. zum Wandern und Keramik bemalen). Es schafft übrigens erfahrungsgemäß viel mehr Frieden in der Partnerschaft, wenn jeder unabhängig voneinander auch mal seinen Bedürfnissen nachgeht und man sich dann z.B. abends wieder trifft, als wenn einer den anderen überredet, etwas zu tun, was ihm gar nicht gefällt oder man ständig faule Kompromisse machen muss. ;-)


Das führt mich auch gleich zum nächsten wichtigen Punkt:

 

Tipp #5: Ausreichend Freiraum


24/7 aufeinander zu kleben ist nichts für HSP. Hochsensible brauchen meist viel Zeit für sich, sind gerne alleine und brauchen genügend Freiraum. Im Idealfall hat dein:e Partner:in ein ähnliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz. Denn erst durch den Rückzug kannst du als HSP auch die Zweisamkeit wieder viel mehr genießen.


Ständig für Freiraum kämpfen zu müssen, ist auf Dauer ziemlich ermüdend für Hochsensible.

Auch hier ist jedoch oft Kommunikation der Schlüssel zur Lösung, da viele physische Distanz mit mangelnder Liebe gleichsetzen. Das ist jedoch, gerade bei Hochsensiblen, meist keineswegs der Fall. Auch hier ist es somit oft hilfreich, ein offenes Gespräch zu suchen und zu erklären, wie man empfindet und was man braucht.


"Freiheit ist der Raum, in dem Liebe gedeihen kann. Ohne Freiheit wird die Liebe zu einer Last.“

 

Tipp #6: Verantwortung für dich selbst übernehmen


Und last, but not least: Die Königsdisziplin für Hochsensible: das Thema "Gut bei sich bleiben”. Gerade in Liebesbeziehungen neigen Hochsensible oft zur Verschmelzung und fühlen sich für das Wohl des anderen verantwortlich. Dadurch verlieren sich Hochsensible in Beziehungen häufig selbst. Sie passen sich immer weiter an ihr Du an, bis kein Ich mehr übrig bleibt. Das ist natürlich fatal.


Ein erster wichtiger Scchritt ist daher zu erkennen, dass du NIEMALS dafür verantwortlich bist, deinen Partner glücklich zu machen. Dies gilt natürlich auch umgekehrt.


In einer erfüllten Beziehung seid ihr ein Dreamteam, bei dem 1 + 1 = 3 ergibt, das heißt, dass ihr zu zweit besser, glücklicher, stärker etc. seid als alleine, und nicht, dass einer sich für das Wohl des anderen aufopfert.


Indem du Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden übernimmst, machst du dich emotional unabhängiger von deinem Partner und hast autoamtisch weniger Erwartungen an ihn (weil du dir vieles auch einfach selbst geben bzw. erfüllen kannst ;-)) und das entlastet eine Partnerschaft immens.


„Wenn du alleine glücklich sein kannst, dann kannst du auch in einer Beziehung glücklich sein. Aber wenn du alleine unglücklich bist, wirst du auch in einer Beziehung unglücklich sein.“

So, das waren sie nun, die 6 Geheimnisse für eine erfüllte Partnerschaft als HSP. Ich hoffe, es war etwas Hilfreiches für dich dabei und würde mich sehr freuen, wenn du mich an deinen Gedanken und Erfahrungen teilhaben lässt - egal, ob hier als Kommentar oder per Mail an julia.hesse@authentisch-ich.at.


Du möchtest gerne tiefer gehen? Dann lade ich dich ganz herzlich zu meinem WORKSHOP "HSP und die Liebe - Eins sein, zwei bleiben" am Sonntag, 9. Februar 2025 ein.





GUT ZU WISSEN: Es gibt wieder nur maximal 6 freie Plätze. Beim letzten Mal war der Workshop sehr rasch ausgebucht (daher nun der Zusatztermin). Also wenn du tiefer ins Thema eintauchen möchtest, dann warte am besten nicht zu lange. :)


Selbstverständlich begleite ich dich aber auch gerne im Einzelsetting, wenn dir das lieber ist. Hier gelangst du zum kostenlosen Chemistry Call: https://authentisch-ich.at/kontakt/


Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!


Alles Liebe

deine Julia (Hesse)


P.s.: Folgst du mir schon auf Instagram? Dort teile ich regelmäßig viele weitere kostenlose Tipps rund um das Thema Hochsensiblität.


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