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AutorenbildHeidi Gekle-Schneeberger

Hochsensible Kinder inmitten von Corona, Lockdown & Co

Aktualisiert: 2. März 2021

„Nun sind weniger Kinder im Kindergarten, da fühlt sich mein Kind richtig wohl“,

„Nicht morgens bei jedem Wetter in die Schule gehen müssen“,

„Nun kann ich in Ruhe in meinem Zimmer vor dem Computer sitzen“,

„Endlich kein Lärm in der Pause und niemand, der mich stört“,

„Ich muss keinem die Hand geben“,

„Kein Lehrer, der hinter mir steht und schaut, ob ich richtig rechne.“

Dies sind nur einige der Aussagen, wie Hochsensible Kinder (HSK) den veränderten Corona-Alltag für sich beschreiben. Durchaus angenehm, vorteilhaft und einfach - endlich einmal weniger Reize.

Zum einen.

Zum anderen sind sie jedoch mit ganz anderen erheblichen Herausforderungen konfrontiert wie etwa

  • der fehlende direkte Kontakt zu anderen Kindern,

  • kein persönliches Feedback von LehrerInnen,

  • keine geregelten Abläufe,

  • laufende Veränderungen,

  • (Zukunfts-)Ängste,

  • Abstandregeln,

  • Maskenpflicht,

  • gesteigerte Nutzung von Handy, Tablet und Co,

  • Ungewissheit,

  • Verlust der Motivation,

  • Isolation,

  • Selbstzweifel,

  • familiäre Konflikte usw.


Corona & Co haben den Alltag einfach von heute auf morgen plötzlich völlig verändert. Vieles ist nicht mehr planbar, vorhersehbar. Vieles ist nicht mehr selbstverständlich. Speziell HSK reagieren durch ihr tiefgründiges Denken, ihre emotionale Intensität, ihre sensorische Empfindsamkeit sowie ihre Übererregbarkeit auf genannte Gegebenheiten eben „anders“. Die Bandbreite von Verhaltensweisen ist groß und reicht von Rückzugsverhalten, Wutausbrüchen bis hin zu psychosomatischen Beschwerden. Vor allem Eltern von hochsensiblen Kindern kommen da an ihre Grenzen. Oft wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen. Um hochsensible Kinder in dieser Situation jedoch unterstützend begleiten zu können, haben sich in der Praxis folgende Tipps bewährt:


  • Ein klar strukturierter Tagesablauf (Fixe Zeiten einplanen - Wann wird was wie lange wo gemacht?)

  • Die Reduktion von sensorischen Reizen (zB Hintergrundgeräusche, Raumtemperatur, Sonneneinstrahlung, Gerüche, .....)

  • Die Stärkung des Selbstbewusstseins (die Aufmerksamkeit auf das zu richten, was das Kind gut kann und nicht auf das, was es nicht kann oder mag)

  • Regelmäßige Bewegung in der Natur (Spaziergänge im Wald, Park, .....)

  • Die Förderung der Kreativität (Basteln, Musizieren, Spiele erfinden, Malen, .....)

  • Einen regelmäßigen Austausch über die Gedankenwelt des Kindes führen (Was brauchst du, um dich wohl zu fühlen?)

  • Dem Kind ein Gefühl von Nähe, Geborgenheit und Sicherheit geben

  • Regelmäßige Pausen und Rückzugsmöglichkeiten

  • Die Reduktion des Medienkonsums (Fernsehen, Handy, Tablet, .....)


Hochsensible Kinder zeigen durch ihr Verhalten, wie es ihnen geht. Deshalb ist es seitens der Eltern enorm wichtig, HSK in ihren Empfindungen ernst zu nehmen und ihnen zu glauben, was sie wahrnehmen und spüren.

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