Ich bin so anders. Keiner versteht mich. Das was andere glücklich macht, gibt mir nichts. Das was anderen nichts gibt, macht mich glücklich. Wieso passe ich nicht dazu?
Gedanken einer Hochsensiblen. Meine Gedanken, die mich 30 Jahre begleiteten.
Obwohl ich immer Familie und Freunde hatte, fühlte ich mich einsam. Was stimmt nicht mit mir? Ich habe doch alles. Wieso bin ich so unglücklich? Vieles verstand ich nicht. Wieso sind die Personen beliebt, die laut und auffallend sind? Warum ist Karriere ein Lebensziel? Wieso hasse ich Smalltalk? Warum fühl ich mich trotz Beziehung einsam? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Bis ich mich tiefer mit meiner Hochsensibilität beschäftigte und langsam verstand, warum ich bin wie ich bin.
Der Einsamkeit auf der Spur
All die Jahre war ich nicht einsam, weil ich alleine war, sondern weil die Verbindung zu anderen Menschen fehlte. Ich war zu sehr damit beschäftigt, meine Verletzlichkeit zu verstecken. Nur keine Gefühle zeigen. Nicht ich selbst sein, sondern mich lieber verstellen. So verstellen, dass mich die anderen mögen. Im Anpassen war ich gut, dafür hatte ich ein Talent. Doch mit meiner Depression änderte sich das. Es war nicht mehr möglich meine tiefe Traurigkeit und Verzweiflung zu verstecken, mein engstes Umfeld bekam es mit. Und dann begann ich zu reden. Wie ich mich fühlte, was mich schmerzte und wer ich innen drin wirklich bin. Zu meiner Überraschung bekam ich keine Ablehnung, sondern Verständnis und Mitgefühl. Das war der erste Schritt zu einer wirklichen Verbindung mit anderen.
Ich will mich zugehörig fühlen
Zu lange sehnte ich mich schon nach einer Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die mich annimmt wie ich bin und die mich versteht. Aber wie sollte ich die finden, wenn ich mein wahres Ich versteckte? Also begann ich erstmal damit mich selbst wieder zu entdecken. Meine Wünsche, meine Meinungen, meine Freuden, meine Fähigkeiten und meine Schwächen. Und dann kam doch noch die Ablehnung. Denn wenn du ein Leben lang mehr auf die Bedürfnisse der anderen schaust, wird es für diese Personen sehr ungemütlich, wenn du das plötzlich nicht mehr tust. Einige Menschen gingen also, aber viele andere sind gekommen. Und zwar die, die mich wirklich verstehen und all meine Seiten annehmen. Ist wohl keine Überraschung, dass darunter sehr viele Hochsensible zu finden sind. Schritt für Schritt wurde die Einsamkeit weniger und endlich fühlte ich mich zugehörig.
Das Gesetz der Anziehung
Ich hätte nie gedacht, dass so viele neue Menschen in so kurzer Zeit in mein Leben treten können. Aber so war es und ist es immer noch. Die Auseinandersetzung mit mir selbst, herauszufinden was ich wirklich will und wie ich leben will, war der Grundstein dafür. Es war nicht einfach und auch sehr schmerzhaft immer wieder hinzuspüren in die Einsamkeit und mit ihr zu sein. Doch es hat sich ausgezahlt. Jetzt kann ich tagelang alleine sein und fühle mich nicht einsam, denn die Verbindung zu meinen Herzensmenschen ist immer da. Ich kann es richtig genießen und brauche es auch als Hochsensible.
Diese Erkenntnisse aus meinem Weg will ich dir mitgeben und dir Mut machen, du selbst zu sein. Denn nur so findest du eine Gemeinschaft, der du dich zugehörig fühlst und in der du endlich ankommen kannst. Hab vertrauen, dass die richtigen Menschen zu dir finden, sobald du dich zeigst. Sie warten darauf, dein wahres Ich kennenzulernen.
Alles Liebe,
Julia Zwinz
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