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AutorenbildElisabeth Heller

Wenn HS Kinder fragen

„Müssen alle Menschen sterben?... Auch du, Mami? … Auch du, Papi?“


„Wo war ich, bevor ich auf die Welt gekommen bin?“


„Gibt es Menschen, die böse sind?“


„Gibt es das Christkind wirklich? … Und wie ist das beim Osterhasen?“


etc., etc., …


Diese und viele weitere tiefgründige Fragen stellen die meisten jungen Menschen irgendwann. Hochsensitive Kinder interessieren sich für existentielle Themen jedoch in der Regel besonders intensiv und besonders früh - manche schon, sobald sie sprechen können (also mit 2-3 Jahren). Viele Erwachsene fühlen sich im ersten Moment überfordert und wissen nicht, wie sie reagieren sollen und was sie antworten könnten. In diesem und in weiterer Folge auch in meinen nächsten Blog-Beiträgen möchte ich ein paar Ideen und Anregungen dazu geben (- wie immer basierend auf meinen Erfahrungen sowohl als Psychotherapeutin als auch als Mutter dreier sehr unterschiedlich hochsensitiver Kinder).


Ich beginne heute mit dem Thema TOD.


· Wenn sich die nächste Gelegenheit ergibt, fragt euer hochsensitives Kind, was es zu dem Thema meint und glaubt!


Oft haben hochsensitive Kinder schon eigene (je nach ihrem Alter sich verändernde) Vorstellungen und Erklärungen zum Thema Tod und wünschen sich einfach nur „Bestätigung“.


· Seid ehrlich!! ALLES kann kindgerecht erklärt werden.


Hochsensitive Kinder spüren es, wenn sie „vertröstet“, nicht ernst genommen oder gar angelogen werden. Bekommen sie keine zufriedenstellenden Antworten, machen sie sich in der Regel selbst so lange Gedanken, bis sie eigene Erklärungen finden. Diese selbst entwickelten Vorstellungen können jedoch im schlimmsten Fall sehr viel beunruhigender und angsteinflößender sein als die Wirklichkeit (z.B. wenn beim Thema Sterben und Tod ein Kind zu dem Schluss kommt, es könnte am nächsten Tag nicht mehr aufwachen, weil es bei der Oma so war und es nach ihrem Todesfall keinen kindgerechten Dialog dazu gab.)


· Seid authentisch!


Es ist erlaubt und sogar gut, eigene Gefühle zu zeigen. Es kann auch wichtig sein, zuzugeben, selbst nicht alles zu wissen und nicht auf jede Frage eine Antwort zu haben.


· Passt auf bei eurer Wortwahl! Kleine Kinder verstehen Aussagen in der

Regel noch wortwörtlich.


Sagt also nicht: „Die Oma ist friedlich eingeschlafen.“ (Der Tod ist kein Schlafen.)

Auch nicht: „Der Opa lebt jetzt im Himmel weiter.“ (Er lebt nicht mehr. Es ist wichtig, den Kindern zu erklären, dass der Tod endgültig ist, der Körper nicht mehr funktioniert, weil das Herz nicht mehr schlägt, der Mensch nicht mehr atmet, etc.) Legitim ist natürlich, das Kind selbst nach seinen Vorstellungen zu fragen und über den eigenen Glauben zu sprechen. Z.B. „Möchtest du wissen, was ICH denke? Der Körper vom Opa liegt jetzt unter der Erde, der ist tot. Aber ich weiß und spüre, dass Opa in meinem Herzen für immer dableiben wird und ich glaube, seine Seele ist weiterhin bei uns. Vielleicht ist Opa jetzt auch als Schutzengel unter uns…“)


· Baut das Thema Tod in den Alltag ein! (Hochsensitive Kinder denken sowieso

darüber nach.)


Der Herbst eignet sich besonders dafür: Die Blätter verwelken und fallen von den Bäumen, es gibt die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen, die auch aus Kindersicht besondere Tage sind, weil da kein Kindergarten und keine Schule sind.


Weitere Gelegenheiten zum Reden und Philosophieren sind natürlich echte Todesfälle (ein toter Vogel auf der Straße, das Sterben eines Haustieres, der Tod einer nahestehenden Person). Wichtig dabei ist, immer zu betonen, dass ein Mensch normalerweise NUR stirbt, wenn er SEHR, SEHR, SEHR alt ist oder SEHR, SEHR, SEHR krank ist oder einen SEHR, SEHR, SEHR schweren Unfall hat. (Ansonsten besteht die Gefahr, dass manche hochsensitiven Kinder wiederum Ängste entwickeln, dass sie selbst oder ihre geliebten Eltern plötzlich sterben könnten.)


· Bleibt einfühlsam und offen für alle Fragen eurer (hochsensitiven) Kinder -

selbst wenn sie euch berühren und fordern!


Ihr habt die Chance, gemeinsam eine neue Tiefe und Verbundenheit zu finden. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen!







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