Babsi Gruber
Burgenland
Diplomierte Lebens- und Sozialberaterin in Ausbildung und unter Supervision
Wie ich meine Hochsensitivität entdeckte oder Es traf mich wie ein Blitz
Samstag, 8. April 2017 – Wir haben Kurs bei Wolfgang. Er macht eine Gruppenübung mit uns. Alle nehmen sich überkreuz bei den Händen. Ziel ist es in uns hineinzuspüren und unsere Energien fließen zu lassen. Die Form wie wir im Raum stehen bildet ein großes U. Wir sind 13 Teilnehmer und ich bin genau die Mitte. Sobald sich alle an den Händen halten durschießt mich ein irrsinniger Energiefluss. Ich kann mich nicht mehr bewegen und meine Atmung wird tief und schwer. Ich zittere am ganzen Körper und alles dreht sich. Es ist mir nicht möglich mich dieser ganzen Energie zu entziehen. Auch kann ich meine Hände nicht von meinen beiden Nachbarinnen lösen. Wolfgang schafft es mit einiger Anstrengung und ich falle erschöpft und benommen zu Boden. Mein nächster Gedanke ist nur: „Was ist da gerade mit mir passiert?“ Mit Mühe und Not schaffe ich es auf die Beine. Ich muss an die frische Luft. Ich brauche Abstand und muss alleine sein.
Endlich im Freien lasse ich mich auf die Wiese fallen, schließe die Augen und atme tief durch. Alles um mich herum ist ausgeblendet. Ich fühle mich, als ob ich schwebe. Vor meinen geschlossenen Augen sehe ich ein warmes Licht, dahinter einen wunderschönen Regenbogen und alle meine Krafttiere. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon liege, doch allmählich nehme ich wieder Geräusche wahr und eine mir vertraute Stimme fragt: „Geht es Dir besser?“
Langsam öffne ich die Augen. Ich liege immer noch auf der Wiese. „Ja. Es geht mir gut. Ich habe jedoch keine Ahnung was da mit mir passiert ist.“ Mein Gegenüber sieht mich lange an und sagt dann: „Kann es sein, dass Du hochsensibel bist?“ Mit riesengroßen, fragenden Augen sehe ich sie an. Mein Gehirn schlägt Purzelbäume. Ich höre mich sagen: „Hoch…. WAS???“
Zuhause angekommen, drehe ich sofort den Laptop auf und mache mich auf die Suche nach diesem neuen Wort. Was ist das? Was kann das? Bis tief in die Nacht hinein sauge ich alles auf zu diesem Thema. Es ist faszinierend. Ich fülle Onlinetests aus. Immer und immer wieder. Als ob einer nicht ausreicht als Bestätigung. Und bei all diesen Tests und Recherchen stolpere ich permanent noch auf Wörter wie „hochsensitiv“, „hochbegabt“, „High Sensation Seekerin“, „Scannerin“ und „Underachiever“.
Tja, mein Interesse ist geweckt. Ich muss mehr darüber wissen. Kleiner Hintergedanke: Wenn ich mehr über dieses Thema weiß, weiß ich auch mehr über mich. Also: Win-win. Ich bestelle Bücher. Viele Bücher. Mein Wissensdurst wird unstillbar. Vom ersten Buch bin ich so begeistert, dass ich es gleich mehrfach bestelle und an meine Familie und Freunde verteile. Und ja, mit jeder Zeile, die ich in einem der Bücher lese, gehen kleine Glühbirnen über meinem Kopf an und mein Hirn sagt mir: „Siehst Du, Du bist gar nicht ver-rückt. Du bist auf Deine eigene Art normal. Und Du bist nicht allein. Es gibt noch andere, die so sind wie Du!“
Während meiner Nachforschungen und der Vertiefung in das Thema, sehe ich Situationen und Dinge aus der Vergangenheit auf einmal viel klarer. So viel ist auf einmal logisch und erklärbarer. Früher habe ich mich immer als schwarzes Schaf gesehen. Doch so böse bin ich gar nicht. Nur eben anders. Also kreierte mein Gehirn das Regenbogenschaf.
Bunt und anders als der Rest der Herde und doch ein Teil davon. Neugierig, kindisch, chaotisch, ver-rückt. Ich erlaube mir jetzt, mich zu zeigen wie ich wirklich bin, denn ich bin das beste ICH, das es gibt. Mit all meinen Macken und Ticks.
Seit ich mich dazu entschlossen habe, meine Wünsche, meine Bedürfnisse und meinen Willen ernst und wichtig zu nehmen, erfahre ich immer wieder, dass, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, wir uns nahe sein können.
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